Oft werde ich gefragt, ob man sich die die jeweiligen Sinneskanäle einfach nur „vorsagen“ kann, statt sie wirklich mental zu „durchleben“. Leider bringt das „Vorsagen“ nur einen Bruchteil dessen, was ein echtes Trennen der Kanäle bringen würde, denn beim Vorsagen bleiben Sie ja in Wirklichkeit beim auditiven Kanal.

Auch fällt es vielen schwer, dann beim jeweiligen Kanal zu bleiben. Fällt einem beim Riechen z.B. der wunderbare Geruch von frisch gemähtem Gras ein, sobald man wieder ganz entspannt draußen spazieren gehen kann, dann muss das Gehirn ja zwangsläufig auch im visuellen Kanal die frisch gemähte Wiese und den Nachbarn mit dem Rasenmäher hinzufügen. Ebenso ergänzt der auditive Kanal automatisch den Klang des Rasenmähers.

Das ist auch gar nicht schlimm, hier nochmal kurz in den Kanälen hin und her zu springen – ganz im Gegenteil, das ist sogar ein gewünschter Effekt, denn dadurch werden schon wieder ganz viele zusätzliche positive Synapsen untereinander vernetzt. Wichtig ist nur, dass Sie dann wieder zum Riechen zurückkehren und nach weiteren Gerüchen suchen, die Sie schon bald wieder wahrnehmen werden, sobald Sie die Angst für immer überwunden haben.

Beim Schmecken macht es Sinn, von vornherein, also schon beim Sehen, auch Situationen mit einzubauen, bei denen etwas gegessen und getrunken wird. Angenommen, Sie planen endlich wieder einem Beruf nachzugehen, der Sie wirklich glücklich macht, dann könnte z.B. die Mittagspause mit den Kollegen ebenfalls in Ihrer Übung auftauchen.

Auch macht es Sinn, innerhalb eines Satzes zu variieren. Der Satz: „Ich lebe in einer großartigen Beziehung“ z.B. kann wunderbar variiert werden. Mal durchlebt man mental ein schönes gemeinsames Sonntagsfrühstück, mal einen Ausflug ins Grüne und ein anderes Mal ist es ein schöner, gemeinsamer Kinobesuch. Hier ist Ihrer Fantasie und auch Ihrer Lust keine Grenze gesetzt.

Manch einer beklagt zudem, dass er beim Üben abends einschläft. Hier empfehle ich dann, das ganze VOR das Zähneputzen zu verlegen. Zusätzlich kann die Übung auch tagsüber nochmal wiederholt werden. Hier gilt ausnahmsweise mal: Viel hilft viel!