Können Depressionen nur durch Eiweißmangel entstehen? Ja, das ist tatsächlich möglich!  Erfahren Sie jetzt, worauf Sie künftig achten sollten.

Jeder Mensch benötigt Eiweiß, auch Protein genannt. Denn die darin enthaltenen essenziellen Aminosäuren sind das Rohmaterial, aus dem wir alle Botenstoffe unseres Gehirns, also unsere Neurotransmitter, herstellen. Wenn wir nicht bei jeder Mahlzeit ausreichend Protein zu uns nehmen, kann unser Gehirn nicht vernünftig arbeiten. Wir werden träge, neblig, ängstlich, unkonzentriert, müde und deprimiert.

Proteinmangel: Achten Sie auf diese Symptome

Nahrung ist im wahrsten Sinn des Wortes auch Information. Denn nur wenn wir genügend Neurotransmitter haben, läuft der Signalverkehr in Gehirn und Körper reibungslos. Der Verzehr der richtigen Lebensmittel ist somit entscheidend für die Verarbeitung von Informationen aller Art und reduziert zudem Entzündungen und oxidativen Stress. Ein Proteinmangel hingegen schädigt sowohl Körper als auch Geist. Bei folgender Symptomatik sollten Sie deshalb besonders wachsam sein:

  • Depressive Verstimmungen
  • Leistungsabfall
  • Unerklärliche Müdigkeit
  • Trockene Haut
  • Haarausfall
  • Brüchige Nägel
  • Schlafstörungen
  • Infektanfälligkeit
  • Heißhungerattacken

Wieviel Eiweiß braucht eine gesunde Psyche?

Wie viel Eiweiß (bzw. Protein) brauchen wir und was sind die besten Quellen dafür? Denn anders als Kohlenhydrate oder Fett kann unser Körper Eiweiß nämlich nicht speichern. Isst man zu wenig davon, muss der Körper sein eigenes Protein in Muskeln und Gewebe abbauen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Tagesbedarf eines Erwachsenen bei 0,8 Gramm pro kg Körpergewicht pro Tag. Eine Frau mit 60 kg Gewicht benötigt somit täglich 48 Gramm reines Eiweiß. Jugendliche in der Pubertät, Schwangere, stillende Mütter sowie Menschen, die regelmäßig Sport treiben, benötigen jedoch deutlich mehr.

Ideale Proteinquellen sind z.B. Fleisch, Huhn oder Fisch. Veganer oder Vegetarier können Ihren Proteinbedarf z.B. durch Bohnen, Nüssen, Tofu, Kichererbsen, Quinoa oder Linsen decken.  Allerdings enthalten pflanzliche Proteine wenig Leucin. Diese Aminosäure ist für den Erhalt und Aufbau von Muskeln verantwortlich und spielt vor allem in zunehmendem Alter eine wichtige Rolle. Ältere Veganer oder Vegetarier sollten deswegen Leucin mit Hilfe eines Nahrungsergänzungsmittels zu sich nehmen.

Depression mit Essen heilen, geht das?

Wir alle wissen, dass Essen schaden kann, dass zu viel Junkfood schlecht für uns ist. Aber wie viele von uns wissen, dass Lebensmittel, die die optimale Menge an Protein und anderen Nährstoffen enthalten, uns sowohl körperlich als auch psychisch gesund machen können?

Fakt ist: Die im Eiweiß enthaltenen Aminosäuren Tryptophan, Tyrosin, Histidin und Arginin, sind die Baustoffe, aus denen unser Körper Neurotransmitter und Neuromodulatoren herstellt. Tryptophan zum Beispiel hilft bei der Bildung unseres Wohlfühl-Neurotransmitters Serotonin. Die Forschung zeigt, dass ein Mangel an Tryptophan und anderen Aminosäuren die Gehirnfunktion negativ beeinflussen kann und die Entstehung von Depressionen und Angststörungen fördert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine Depression, die ursächlich durch einen Eiweißmangel ausgelöst wurde, alleine mit der richtigen Ernährung überwunden werden kann.

Denn letztendlich essen Sie ja keine Proteine, sondern die Grundbaustoffe einer gesunden Psyche. Doch die richtigen Lebensmittel können sogar noch mehr: Neben Depressionen lässt sich damit auch Diabetes, Arthritis, Herzkrankheiten, Autoimmunerkrankungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit und sogar Demenz verhindern. Ein Grund mehr, ab sofort für eine ausgewogene Ernährung mit guten Eiweißquellen zu sorgen.

Eiweißmangel kann zu einem Serotoninmangel führen

Dass anhaltender Stress zu Depressionen und anderen Gesundheitsrisiken führen kann, ist bekannt. Aber die Zusammenhänge sind immer noch nicht hinreichend erklärt, warum einige Menschen auf Stress mit Depressionen reagieren und andere davon verschont bleiben und durch Stress sogar kreatives Potenzial entfalten. Ebenso ist es nach neuestem Forschungsstand nicht bewiesen, dass Depressive ein Problem mit ihrem Botenstoffspiegel im Gehirn haben. Dabei geht es vor allem um das als Glückshormon bezeichnete Serotonin.

Nun gibt es aber einen neuen Verdacht. Ein Protein, das „p11“ genannt wird, soll eine Rolle bei der Entwicklung von Depressionen spielen. Ein Forscherteam in New York fand heraus, dass depressive Personen einen niedrigen Spiegel des p11-Proteins im Gehirn haben. Die gleichen Defizite konnten bei der Obduktion von Selbstmordopfern sowie in Laborversuchen mit Mäusen festgestellt werden. Sogenannte „knockout“-Mäuse, bei denen das Protein p11 ausgeschaltet wurde, zeigten ein eindeutig depressives Verhalten. Wurde bei anderen Mäusen hingegen die Bildung des p11-Proteins gesteigert, legten die Mäuse ein quicklebendiges Verhalten an den Tag.

Aber wie hängt dieses Protein mit dem Serotoninspiegel zusammen, dem bei der Behandlung von Depressionen so viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Eine internationale Gruppe von Hirnforschern fand heraus, dass genau dieses Protein besonders wichtig für die Ausschüttung des stimmungsregulierenden Serotonins im Gehirn zuständig ist. Denn p11 aktiviert einen Serotonin-Rezeptor im Gehirn.

Ob in Zukunft eine Proteinpille auf den Markt kommt, die bei Depressionen einen wirklichen Heilungseffekt zeigt und frei von Nebenwirkungen ist, bleibt fraglich. Denn die bisher verabreichten Antidepressiva, die eine Verfügbarkeit von Botenstoffen im Gehirn, wie z.B. Serotonin oder Noradrenalin, wiederherstellen sollen, sind bei der Mehrheit der Patienten wirkungslos, ganz zu schweigen von den schwerwiegenden Nebenwirkungen, die eine Einnahme bei geringer Wirksamkeit nicht rechtfertigen.

Depression durch Diät

Diäten können tatsächlich Depressionen auslösen! Auch wenn das niemand hören will. Denn die schlanke Figur ist zum Goldenen Kalb unserer Gesellschaft geworden. Schlank zu sein wird gerne gleich gesetzt mit Schönheit und Erfolg in allen Lebensbereichen.

Auf allen Mediaplattformen jagt deswegen eine Diätempfehlung die nächste. Um nur einige zu nennen:

  • Eiweiß-Diät – viel Proteine den ganzen Tag
  • Stoffwechseldiät – bestimmte Lebensmittel als Kalorienverbrennungsmotor
  • Low Carb Diät – wenig Kohlenhydrate für weniger Gewicht
  • High Carb Diät – kohlenhydratreiche Lebensmittel, aber fettarm und vegan
  • Ketogene Diät – wenig Kohlenhydrate und Zucker, dafür viel Fett
  • Schlank im Schlaf – geringe Insulinausschüttung mit festgelegtem Mahlzeitenrythmus
  • Intervallfasten

Für sehr experimentierfreudige Abnehm-Spezialisten gibt es noch die Paleo Diät: Essen wie zur Steinzeit! Auch wenn diese Diät ihrem Namen nach nicht richtig umgesetzt wird, denn wer rennt schon Hühnern oder Rindern mit einem Faustkeil hinterher, ist sie vielleicht die gesündeste aller Diäten, weil sie ganz auf industriell hergestellte Lebensmittel verzichtet.

Dennoch ist allen Diäten eins gemeinsam: Sie können zu ständig steigender Gewichtszunahme führen. Denn unser Körper ist seit Urzeiten daran gewöhnt, Kohlehydrate für Hungerphasen in Fettzellen zu speichern. Wenn wir die Diät beenden, legt sich der Körper anschließend automatisch Fettpolster für die nächste Hungerperiode zu. Und so entsteht der gefürchtete Jo-Jo-Effekt.

Eine weitaus gefährlichere Folge ist, dass Diäten Depressionen auslösen können. Klingt seltsam, ist aber eigentlich logisch.

Forscher am University College in London fanden heraus, das übergewichtige Probanden, die viel Körpergewicht verloren, nicht etwa glücklicher wurden, sondern im Gegenteil mit depressiver Stimmung reagierten. Die Erklärung ist, dass das Abnehmen zu viel Willenskraft erfordert. Denn das verlorene Gewicht zu halten, setzt die Betroffenen zu sehr unter Druck. Auf geliebtes Essen und Getränke zu verzichten und nebenbei ständig Sport zu betreiben, ist für Betroffene auf Dauer einfach zu anstrengend. Erschöpfung, Einsamkeit, Antriebslosigkeit und Depressionen sind die Folge.

Der Hirnforscher Professor Achim Peters von der Uni Lübeck erklärt dies anschaulich:  Menschen, die dick sind, weil sie viel essen, machen dies aus einem bestimmten Grund. Das Essen ist ein Schutzmechanismus, um mit hohem oder langanhaltendem Stress umzugehen. Nur so wird das Stresshormon Cortisol, dass wir in größeren Mengen ausschütten, im Körper ausgeglichen. Denn ein erhöhter Cortisolspiegel ist für das Gehirn schädlich. Die Folge ist, dass Dicke eigentlich stressresistenter sind als runtergehungerte dünne Menschen, die den Cortisolspiegel nicht durch Essen senken können.

Was passiert bei Diäten eigentlich mit dem Gehirn?

Das Gehirn spielt dabei beim Abnehmen eine gesonderte Rolle. In extremen Hungersituationen können alle Organe des Menschen rund 40 % ihres Gewichts verlieren. Nur das Gehirn reduziert sein Gewicht um maximal 1 Prozent. Bis zum Tod durch Verhungern, holt sich das Gehirn alles, was es braucht. Dieses drastische Beispiel zeigt, wie sehr sich das Gehirn beim Nährstoffverbrauch in den Vordergrund drängt. Auch beim Energiestoffwechsel spielt das Gehirn eine dominante Rolle. Zwei Drittel des Zuckers im Blut gehen ins Gehirn, nur ein Drittel steht dem Körper zur Verfügung. In der Hirnforschung wird deshalb auch vom „egoistischen“ Gehirn gesprochen.

Wenn wir also übergewichtig sind, dabei spreche ich nicht von Adipositas, sondern einfach nur ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringen, sollten wir uns zweimal überlegen, ob wir uns mit einer Diät dem Schlankheitswahn der Gesellschaft unterwerfen. Denn das kann auch nach hinten losgehen: Wir zwingen unser Gehirn in die Knie und das reagiert anstatt mit Glücksgefühlen über verlorene Pfunde auf Dauer mit Depressionen.

Unsere Lesetipps für Menschen mit Depression oder Burnout

Klaus Bernhardt, der Leiter des Instituts für moderne Psychotherapie in Berlin, beschreibt in seinem zweiten Bestseller „Depression und Burnout loswerden“ insgesamt 20 Wege, mit denen Betroffene auch ohne Medikamente und langwierige Psychotherapien wieder zu mehr Lebensfreude gelangen können. Dabei war es ihm wichtig, möglichst alle Auslöser dieser beiden Krankheitsbilder gleichwertig zu betrachten und Alternativen zur reinen Pharmakotherapie aufzuzeigen. Antidepressiva vergleicht er dabei mit einem Hammer und zitiert dann gerne den Philosophen und Psychotherapeuten Paul Watzlawick, der einmal gesagt haben soll:

„Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“

Und dass sich damit nicht all die psychischen Probleme lösen lassen, mit denen die Menschheit zu kämpfen hat, sollte sich eigentlich von selbst verstehen.

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